Was passiert, wenn der nötige Biss fehlt?
„Sich durchs Leben beißen“, „Biss haben“, „zum Anbeißen schön sein“ ‒ auch unsere Sprache zeigt immer wieder, welchen großen Einfluss unsere Zähne auf die Lebensqualität haben. Besonders bewusst wird uns dies, wenn die einst zuverlässigen Kauinstrumente oder ihre Umgebung (Zahnhalteapparat, Parodontium) plötzlich erkranken. Auch wenn die moderne Zahnmedizin heutzutage diverse zahnerhaltende Behandlungsmöglichkeiten bereithält, können nicht alle Zähne „gerettet“ werden. Die häufigste Ursache für den Zahnverlust bei Erwachsenen ist die Parodontitis. Laut der Deutschen Mundgesundheitsstudie IV aus dem Jahr 2006 waren bis zu 75 Prozent der über 35-Jährigen von der landläufig als Parodontose bezeichneten Erkrankung des Zahnhalteapparates betroffen. Das Tückische: Die Parodontitis verläuft oftmals unbemerkt und Betroffene wenden sich daher viel zu spät an einen Zahnarzt.
Die Zahnlosigkeit ‒ Nicht nur ein ästhetisches Problem
Eine fortschreitende Entzündung des Zahnhalteapparates bedeutet oftmals den Verlust eines oder mehrerer Zähne. Werden die leeren Zahnfächer nicht zeitnah implantologisch versorgt, bildet sich der Kieferknochen in der betroffenen Region meist zurück und erschwert somit weitere prothetische Maßnahmen. Der Zahnverlust signalisiert dem Körper, dass die entsprechende Kieferregion fortan keine Funktion mehr erfüllt, worauf der Organismus mit dem Knochenabbau reagiert.
Zahnlose Patienten leiden gleich doppelt
Bildet sich der Kieferknochen zunehmend zurück, kann dies die Gesichtsästhetik massiv beeinträchtigen, da die Mundpartie nach und nach an Volumen verliert. Dies wiederum geht meist mit einer starken Faltenbildung einher, die das Gesicht um Jahrzehnte älter wirken lassen kann. Neben den optischen Beeinträchtigungen kann ein zahnloser Kiefer ebenso für eine Vielzahl von körperlichen Beschwerden verantwortlich sein. Unter dem Knochenschwund leidet vor allem die Kaufunktion, wodurch die Betroffenen enorme Einschränkungen bei der Auswahl der Speisen erleben. Menschen ohne Zähne können nicht mehr essen was ihnen schmeckt und gesund ist – sie essen, was sie können!
Zudem wirkt sich die Zahnlosigkeit oftmals negativ auf die Aussprache aus, da die Bildung von Zischlauten bei größeren Zahnlücken von Pfeifgeräuschen begleitet sein kann. Viele Betroffene genieren sich regelrecht für ihren Sprechfehler und ziehen sich nach und nach aus dem gesellschaftlichen Leben zurück.
Darüber hinaus können die durch Zahnverlust entstandenen Lücken die benachbarten Zähne zum Kippen bringen. Stehen diese einmal schief, entstehen häufig Schlupfwinkel für weitere krankmachende Bakterien, die einer Karies oder einer erneuten Zahnfleischentzündung Vorschub leisten können. Die veränderte Zahnsituation führt zudem oftmals zu einer Fehlbelastung der Kiefergelenke und einer daraus resultierenden Verspannung der Gesichtsmuskeln.
Bei Zahnverlust gilt daher weiterhin: Bloß keine Zeit verlieren! Durch eine zeitnahe Versorgung mit festem Zahnersatz auf Implantaten lässt sich das oben beschriebene Schreckensszenario schnell und in der Regel unkompliziert abwenden. So haben zahnlose Patienten schon bald wieder gut lachen!